Hallo zusammen,
ich bin Anniko und stolze Mama eines mittlerweile 10jährigen Jungen.
Unser Sohn erlitt einen intrauterinen also vorgeburtlichen Schlaganfall.
Dies passierte ca. 3 Wochen vor der Geburt, wurde aber erst zur Geburt (Notsectio in der 39. SSW) festgestellt. Ich war zu dem Zeitpunkt 31 Jahre jung und es ist unser erstes und einziges Kind.
Die Schwangerschaft war soweit unauffällig und „lief nach Plan“.
Erst am Tag der Geburt sagte mir mein Instinkt, dass was nicht stimmte und wir sind sofort ins KH gefahren. Am CTG angeschlossen, war für den ersten Moment alles in Ordnung. 10min. später blieb das Herz meines Sohnes stehen und sofort wurde der Notkaiserschnitt eingeleitet.
Nach der Geburt musste er 10min. reanimiert werden. Für 3 Tage erhielt er u. a. eine Kühltherapie (Runterkühlen + Halten der Körpertemperatur bei 31 Grad) um u. a. das Hirnsterben aufzuhalten.
Nach zahlreichen Untersuchungen stand fest, dass er die Geburt ohne Schäden verkraftet hatte, jedoch ca. 3 Wochen davor, einen Schlaganfall erlitt (Narbengewebe im Gehirn vorhanden). Ursache unbekannt.
Diagnose: spastische Hemiparese links.
Mit dem 3. Lebensmonat - nach Abbau der Säuglingsreflexe - hing die linke Körperseite.
Mit dem 4. Lebensmonat erhielten wir 2x die Woche Frühförderung.
Mit dem 5. Lebensmonat gingen wir 2x die Woche zur Physiotherapie.
Unser Kind entwickelte sich trotz allem altersgerecht und hat zeitgerecht Robben, Krabbeln und Laufen gelernt. Auch kognitiv ist er fit. Er besuchte Regel-Krippe, Regel-Kita, die Grundschule und ist mittlerweile stolzer Realschüler.
Physiotherapie, Ergotherapie als auch der monatliche Besuch beim Chiropraktiker gehören seit 10 Jahren zu unserem Alltag.
Den linken Arm nimmt er wahr und setzt ihn aktiv ein; die Hand wird jedoch nur eine Hilfshand bleiben. Er läuft und rennt - hat nur ein etwas „unrundes“ Gangbild.
Für das Bein trägt er nachts eine Nachtlagerungsschiene um die Sehne zu strecken, da er nicht ganz mit der Ferse auftritt.
Im Alter von 8 Jahren erhielten wir die Diagnose „strukturelle Epilepsie“.
Ich habe ihn nachts in einem Anfall vorgefunden, der a) sehr lange dauerte (mind. 20min.) und b) nach einer kurzen Wachphase (ohne Orientierung/Reaktion) im RTW in einen 2. Anfall überging.
Dies war der bislang einzige dokumentierte Anfall, wobei wir aufgrund vorhergehender Ereignisse sicher sind, dass dies nicht der 1. Anfall war.
Verursacher sind „überlebende“ Nervenzellen rund um das Narbengewebe des Schlaganfalls.
Er ist seit dem auf das Medikament Apydan extent 300mg eingestellt und nimmt es täglich 450 - 0 - 450mg.
Seit dem gab es keine Anfälle oder nächtlichen Ereignisse mehr. Trigger ist Übermüdung/Erschöpfung.
Seit der Medikamenteneinnahme hat unser Sohn einen ordentlichen Wachstumsschub und damit verbunden, auch eine Gewichtszunahme hingelegt. Die Dosis konnte jedoch stets beibehalten werden. Die regelmäßigen EEGs unter Schlafentzug zeigen eine leichte Anfallsbereitschaft.
Im April 2023 soll das Ausschleichen des Medikamentes begonnen werden.
Dies macht mir Angst, denn wie beschrieben, seit Medikamenteneinnahme gab es keine Vorkommnisse (nächtliches Erbrechen ohne Bewusstsein, Orientierungslosigkeit, Apathie, keine Erinnerungen an die Nacht) mehr!!
Vielleicht ist hier ein Austausch rund um Epilepsie aufgrund Schlaganfall möglich?
Wie war es bei Euch? Kam die Epilepsie zurück etc.?
Ich würde mich sehr freuen.
Lieben Gruß, Anniko