Hallo!
Ende Okt. ´21 erlitt ich eine Thalamusblutung (rechts), welche sowohl durch mich selbst, als auch durch meine Hausärztin, NICHT sofort als solche erkannt wurde. Erst eine CT Untersuchung ca. 10 Tage, nachdem die Symptome erstmals aufgetreten sind (deutliche motorische Einschränkungen der linken Extremitäten), brachte Gewissheit.
Eine AHB bis Ende Dez. ´21 verlief erfolgreich. Die Motorik war augenscheinlich wiederhergestellt, lediglich Missempfindungen in der kompletten linken Körperhälfte zeigten sich ansatzweise.
Leider haben sich diese Missempfindungen seitdem stetig negativ weiterentwickelt und sind in ständig wechselnden Stärken und Ausprägungen (Kribbeln, Stechen, Brennen, Druckschmerz usw.) presänt. Meine Neurologin ist davon überzeugt, dass derartige Missempfindungen chronisch sind, wenn sie ca. ein Jahr nach dem "Ereignis" weiterhin bestehen. Mitglieder der Selbsthilfegruppe, der ich angehöre, sind jedoch aus eigener Erfahrung der Meinung, dass auch nach längerer Zeit (zwei, drei oder mehr Jahre nach dem "Ereignis") noch Änderungen der Missempfindungen, bis hin zur Beschwerdefreiheit, möglich sind.
Mir ist klar, dass jeder Fall von Schlaganfall/Hirnblutung einzigartig und keine Verallgemeinerung angebracht ist. Trotzdem erhebt sich für mich die Frage, ob allgemein eine Prognose möglich ist (die meisten Fälle betreffend). Wie entwickeln sich derartige Missempfindungen im Großen und Ganzen? Vorgeschlagene Medikamente, die die Missempfindungen übertünchen sollen, lehne ich bisher ab, auch wenn ich zeitweise schmerzmäßig am Limit lebe... Grund hierfür sind die zu erwartenden Nebenwirkung der vorgeschlagenen Medikamente (Gabapentin, Garbamazepin).
Kann ich im besten Fall damit rechnen, dass ich in einem Zeitraum X beschwerdefrei sein werde (ohne Medikamente)? Oder muss ich mich darauf einstellen, dauerhaft Medikamente einzunehmen, um eine akzeptable Lebensqualität zu erlangen (mit allen damit verbundenen negativen Nebenwirkungen)?
Vielen Dank im Voraus.
LG Jan